Es muss draußen nicht erst kalt und lichtarm werden, damit die Deutschen Lust auf die Honigsüße haben. Zwar steigt im Winter die Neigung zur tröstlichen Süße noch einmal, jedoch schaffen es die Deutschen ohnehin beim Genuss des sonnenfarbenen Honigs Weltmeister zu sein.
Dabei profitieren die meisten eher zufällig von den im Honig enthaltenen Naturstoffen, die lindern, stärken und nachhaltig heilen können.
Aber aufgepasst! Nur bewusst ausgewählter Honig, naturbelassen und zum richtigen Zeitpunkt des Tages genossen, bringt Sie genau zur gewünschten Wirkung auf Körper und Psyche.
Die folgenden Infos zeigen Ihnen worauf es dabei ankommt.
Deutsche Weltmeister in… Honiggenuss
Honig als Erzeugnis der Bienen ist viel älter als die Menschheit. Seine Eigenschaften, seine Seltenheit und sein Wohlgeschmack haben ihn von Anfang an in die Nähe von Göttern gerückt. Bei den Griechen lobt Homer Honig als „liebliche Speise der Götter“. Die gelehrten Pythagoräer lebten von Brot und Honig und wurden dabei „auffallend alt“. Für Hippokrates, den berühmten Arzt der Antike, war Honig die liebste Medizin.
Heutzutage ist Deutschland Weltmeister in Honigverbrauch.
Durchschnittlich isst jeder Deutsche etwa 1,1 Kilogramm Honig im Jahr. Der größte Teil davon wird importiert, nur 20 Prozent werden direkt im Land hergestellt.
Schnellste Energiespende mit dauerhaftem Immunschutz
Honig ist das Lebensmittel das am schnellsten vom Körper verarbeitet wird. Bereits nach fünf Minuten befindet sich der Zuckerkomplex des Honigs im Blut. Er hat eine leicht abführende Wirkung, ist hustenstillend und beruhigend. Hervorzuheben sind seine antitoxischen und antiseptischen Eigenschaften. Er ist fieberwidrig und hilft bei Blutarmut.
Hauptbestandteil (80%) im Honig ist Zucker. Er besteht allerdings aus verschiedenen Zuckerarten wie z.B. Trauben-, Frucht-, Malzzucker usw..
22 Mineralien und Spurenelemente wie z.B. Calzium, Eisen, Magnesium, Kalium, Silizium findet man im Honig. Anzumerken ist hier, dass das menschliche Blut fast genauso viele (24!) Mineralien und Spurenelemente enthält. Bei Waldhonig beispielweise ist der Kaliumgehalt sehr hoch. Kalium ist unter anderem für den Säure-Basen Haushalt von besonderer Bedeutung.
Auch B-Vitamine sind im Honig vertreten aber insgesamt ist Honig ein vitaminarmes Produkt. Dafür enthält er Enzyme, die Zucker und Stärke abspalten und Hormone wie das hochaktive Acetylcholin, das sich günstig auf die Herztätigkeit auswirkt. Außerdem liefert der Honig Stoffe mit antibakteriellen Eigenschaften (Inhibine), die zahlreiche Erkältungsbeschwerden lindern, das Immunsystem stärken, Wunden heilen und vieles mehr.
Ein einmaliges Naturheilmittel. Den hochwertigen Honig erkennen
In Deutschland ist durch die Honig-Verordnung jegliche Wärmebehandlung (Pasteurisierung) über 42°C verboten. Anders sieht es in Länder wie z.B. USA und Kanada aus. Dort wird Honig grundsätzlich pasteurisiert, was das lebendige Nahrungsmittel zu einem „toten“ Nahrungsmittel macht. Denn dabei werden sämtliche Enzyme und weitere gesundheitsfördernde, hitzeempfindliche Stoffe zerstört. Jedoch keine Sorge: Importhonige aus diesen Ländern sind in Deutschland verboten.
Wenn Bienen ökologisch gehalten werden, also nach der EG-Öko-Verordnung oder noch besser, nach den Richtlinien der deutschen Biolandbauverbände wie Bioland, Demeter und Naturland, sind die Bienen nachweislich erheblich gesünder, müssen deswegen nicht mit Medikamenten behandelt werden und produzieren qualitativ unschlagbar hochwertigere Produkte.
Der Bienenflug lässt sich zwar nicht wirklich kontrollieren, jedoch erreichen die Bienenhalter nach den strengen Richtlinien deutscher Bioanbauverbände eine hervorragende Leistung. Ihr Bio-Honig ist garantiert frei von chemischen Medikamentrückständen (wie etwa Perizin), frei von Pollen aus gentechnisch veränderten Pflanzen sowie frei von Rückständen aus Pestiziden oder Insektiziden.
Wohlgemerkt, bei hochwertigem Honig kommt eine Erhitzung nicht in Frage. Deswegen lassen Sie grundsätzlich Ihren Tee oder die Speisen mundgerecht abkühlen, bevor Sie Honig hinzufügen.
Profitieren Sie abwechselnd von der spezifischen Wirkung verschiedener Honigsorten ohne sich an der Konsistenz zu stören. Natürlicher Honig ist sortenabhängig flüssig oder fest. Akazienhonig z.B. kristallisiert nicht, während Rapshonig unmittelbar nach dem Abfüllen kristallisiert.
Heilwirkung verschiedener Honigsorten
Sorte | Eigenschaft | Anwendung bei |
Alle Honigsorten | stärkend, immunsystemstärkend, beruhigend, herz- und kreislaufschützend, entzündungshemmend, antibakteriell, entgiftend, | Müdigkeit, Erkältungs- und Infektionskrankheiten, Nervenleiden, Schlafstörungen, Herzleiden, Leberbelastung u.v.m. |
Akazienhonig | antibakteriell, blutreinigend | Husten und Erkältungskrankheiten |
Buchweizen | antianämisch | Blutarmut |
Blütenhonig u. alle Honigsorten | beruhigend | Nervliche Anspannung, leichte Nervosität, Prüfungsangst |
Heidekraut | entwässernd, antianämisch | Niere, Blase, Schwäche, Blutarmut |
Eukalyptus | Antiseptikum der Atemwege | Bronchial- und Lungenleiden |
Kastanie | kreislauffördernd | Venöse Kreislaufstörungen |
Klee | energiespendend | Ermüdungszustände, Sportler |
Lavendel | Antiseptikum der Lunge, krampflösend, antirheumatisch | Atemwegserkrankungen |
Linde | schweißtreibend, nervenberuhigend | Fiebrige Erkältungen, Nervenleiden |
Rosmarin | gallenbildend, cholesterinsenkend | Lebererkrankungen |
Rapshonig | beruhigend und entspannend | Nervliche Anspannung, Gereiztheit |
Tanne | Antiseptikum der Atemwege | Atemwegserkrankungen |
Thymian | antibakteriell (Bronchien und Darm) | Krankheiten der Bronchien und der Verdauungswege |
Quelle: Dr. med. Donadieu, mod. E.E. Hohlstein sowie Imkerei Alfred Straubinger, Aufhausen
Zur „richtigen“ Zeit macht Honig entspannt, nervenstark und schlank
Zunächst Mal: Wirkung hat nicht nur mit der Qualität, sondern auch mit der Menge zu tun. Dass ein echter, naturbelassener Honig ein erstklassiges Lebens- und Heilmittel ist, haben wir bereits gesehen.
Gerade in kleinen Mengen, regelmäßig verzehrt, erzielt er sortenabhängig seine vielfältige Wirkung: von fiebersenkend, hustenlindernd über energiespendend bis hin zur Entspannung, Nervenstärkung und gutem Schlaf. Ob im abgekühlten Tee, im (Obst-)Salat, mit Nüssen oder pur, ein bis zwei kleine Löffel Honig täglich reichen schon für eine optimale Entfaltung dessen Wirkung.
In größeren Mengen auf Dauer genossen, kann Honig allerdings, so wie der Haushaltszucker, gesundheitliche Belastungen hervorrufen. Denn der Gehalt an Vitalstoffen wie z.B. der B-Vitamine reicht nicht aus, um den erhöhten Bedarf auszugleichen, den der Honig mit seinen rund 80% Zucker benötigt. Zu viel Zucker im Blut bringt Oxidationsprozesse, Zellalterung und Stoffwechselstörungen sowie Gewichtszunahme (durch zu hohe Insulinausschüttung) mit sich.
Jedoch ist die Insulinsensibilität, die durch Zucker aktiviert wird, über den Tag verteilt unterschiedlich effektiv. Ihr Körper kann nachmittags kaum Fette aus den verschiedenen Honig-Zuckerarten produzieren und muss diese dann nicht wieder extra speichern. Natürlich unter der Voraussetzung, dass Sie bei der empfohlenen Honigmenge pro Tag bleiben.
Dazu unterstützt der Honig am Nachmittag hervorragend die natürliche Ausschüttung der Glückshormone. Diese sorgen zunächst für Entspannung sowie Nervenstärke und ein paar Stunden später (durch Umwandlung in Serotonin) für einen guten Schlaf. Honig ergänzt sich in Geschmack und Wirkung optimal mit den Omega 3-reichen Nüssen und Samen: z.B. mit Walnüssen oder Hanfsamen.
Der kluge und gesündeste „Honigweg“ zur Nervenstärkung und Entspannung ist also der genügsame, wertschätzende Honigverzehr (1-2 kleine Löffel) am Nachmittag, optimalerweise Ihrem individuellen Ernährungsprofil und chronobiologischen Körperrhythmus entsprechend, weder zu früh, noch zu spät.
Probieren Sie dazu das Rezept „Hirnnahrung-Salat mit Honig“. Er wird Sie überzeugen!